Tag 7: … und die leeren Batterien

Zitrusplantage in Spanien
So sehen hier viele Landschaften aus.

Nachdem ich heute morgen aufgewacht bin, habe ich fest gestellt, dass meine Womo-Batterien leer sind. Blöd, ich habe nur 1,5 Tage gestanden. Okay, ich habe jetzt fast zwei Tage lang den Computer viel genutzt, aber dass er soviel Strom verbraucht, tsetsetse. Da die Batterien durch die viele Fahrerei rappelvoll waren, muss der Rechner so um die 30-40 Ah verbraten haben. Das deckt sich auch mit meinen sonstigen Erfahrungen, dass ich normalerweise stromsparend drei Tage ohne externe Stromquelle auskomme.
Zudem kommt, dass meine Solaranlage kaum einen Ertrag bringt. Den höchsten Ertrag, den ich bisher am Display ablesen konnte, war 0,3 A. Zum Vergleich, an einem Sommertag um die Mittagszeit bringt die Anlage rund 10 A. Auch damit habe ich nicht gerechnet. Zumindest mit 4 A habe ich schon geplant. Kann es wirklich daran liegen, dass die Sonne noch viel zu schräg auftrifft???
Oder aber hat sich ein Kabel von einem Panel durch den Wind gelockert? Ich habe nämlich fest gestellt, dass sich die Abdeckung der Markise verzogen hat. Wann das passiert ist, kann ich nicht sagen. Entweder war das schon in Frankreich bei dem heftigen Wind oder hier in Spanien. Aber wenn sich schon die Markisenhülle verzieht, kann ich mir vorstellen, dass auch so ein Kabel leiden kann. Muss ich also mal überprüfen, ob ich was entdecken kann. Wird nur witzig ohne Leiter. Werd ich mir mal einen Turm aus meinen Stauboxen bauen 🙂 .
Auf jeden Fall werde ich so nicht mehrere Tage an einem Ort frei stehen können. Das fuchst mich schon etwas.

Für heute ist das nicht so schlimm, da ich eh vor hatte weiter zu fahren. Mein Ziel ist heute ein Ort mit dem kurzen aber prägnanten Namen „Tavernes de la Valldigna“ 😉 . Dieser Ort liegt 50 km hinter Valencia. Somit habe ich heute die 2.000km-Marke geknackt. Ab heute darf ich also nicht mehr weiter fahren. Ich hatte schließlich mit ungefähr 4.000 km für meine Tour geplant. Ob ich mich daran halten kann? Wer mich kennt, wird daran genauso zweifeln wie ich 😀 .

Aber jetzt mal wirklich, ich hatte mal aus Spaß erwähnt, dass ich bis nach Andalusien fahre. Inzwischen finde ich das gar nicht mehr soooo abwegig. Spanien wird nämlich bis jetzt umso schöner, desto weiter südlich man kommt. Das liegt nicht nur am Wetter. Übrigends sind es heute geschmeidige 24 Grad und endlich auch kein nennenswerter Wind mehr. Nein, auch während bis ein ganzes Stück nach Barcelona wirklich Ort an Ort gelegen hat, sind inzwischen richtige schöne Landschaften zwischen den Städten. So bin ich heute beispielsweise kilometerweit durch Plantagen mit blühenden Apfelbäumen und vollhängenden Bäumen mit Apfelsinen, Mandarinen und Zitronen gefahren – richtig schön!
Aber selbst, wenn ich so weiter bis nach Andalusien fahren sollte, gibt es ein Problem. Das Landesinnere Spanien habe ich dann immer noch nicht gesehen. Jetzt wäre es auch noch zu früh. Man ist eben im Landesinnern auch ruck zuck durch die vielen Berge auf einer gewissen Höhe. Und da sind die Temperaturen (besonders auch Nachts) bestimmt noch nicht so angenehm. Ach, Spanien ist so groß und es gibt so viel zu sehen. Wie soll man da an einem Ort bleiben? 😉

So, jetzt aber genug der Abschweifung. Weiter auf meinem heutigen Weg. Vorgestern habe ich angefangen ein Tagebuch in Form eines WordPress-Blogs auf meinem Rechner zu erstellen. Und wie der Zufall so will taucht am unendlichen Horizont der Weite wieder ein McDonalds auf – also freies Internet 🙂 .
Die Gunst der Stunde habe ich natürlich genutzt und mein digitales Tagebuch auf meinen Server hochgeladen. Das wollte ich halt mal eben so machen. Aber wie das immer so ist, hat es dann ca. zwei Stunden gedauert, bis die Installation lief. Die Internetanbindung ist halt nicht die schnellste. Aber ich will definitiv nicht meckern. Ich find es einfach nur klasse, dass MC das anbietet. Die Seite ist bisher nur schnell zusammen gebastelt, nicht auf Funktion geprüft und auch stilistisch noch vollkommen daneben. Aber sie erfüllt ihren Zweck und Ihr habt was zu lesen.

Und weiter geht es durch Valencia. Auch die Spanier lieben bekanntlich ihre Kreisverkehre und in den großen Städten können diese bisweilen auch sehr interessant sein. Die Kreisverkehre sind auf den Hauptstraßen ziemlich groß im Durchmesser. Von der Breite der Fahrbahn könnten es drei, vier oder fünf Fahrspuren sein. So genau weiß man das nicht immer, da manche der Kreisverkehre keine Fahrbahnmarkierungen haben. Also fährt man irgendwie in den Kreisverkehr ein, hat den vorwärtigen Verkehr sowie seine sämtlichen Rückspiegel im Blick und sucht sich seinen Weg zu seiner Zielausfahrt. Ich handhabe es so, dass ich meist relativ rechts im Kreisverkehr bleibe. So muss ich halt nur aufpassen, wenn irgendjemand von der inneren Fahrspur eine Ausfahrt erwischen möchte und daher mich schneiden könnte. Das hört sich jetzt schlimmer an, als es ist. Im Allgemeinen geht die ganze Sache recht relaxt ab. Aber interessant ist es definitiv.
Übrigends, noch eine Eigenart der spanischen Verkehrsführung. Spanier hassen anscheinend das Linksabbiegen! bzw. lassen es in seltensten Fällen aufgrund von Verbotsschildern zu. Will man links abbiegen, so nutzt man die rechte Abfahrt, die wie ein kleiner Halbkreis geformt ist und überquert dann seine eben noch befahrene Straße als Querverkehr. Ich bin an so einigen Kreuzungen unplanmäßig geradeaus gefahren, an denen ich eigentlich links abbiegen wollte. Aber inzwischen habe auch ich das verinnerlicht. Im Grunde ist diese Vorgehensweise gar nicht verkehrt. Wie viele schwere Unfälle ereignen sich bei uns durch das Linksabbiegen und nicht erkannten und verschätztem Gegenverkehr?
Also merke, willst Du in Spanien links abbiegen, ordne Dich rechts ein 😀 .

Die Fahrt durch Valencia hat natürlich viel Zeit gekostet. Daher geht schon langsam die Sonne unter als ich mein Fahrziel erreiche. Aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt 🙁 ! Laut meiner Beschreibung, die ich von diesem Platz habe, soll es hier ein Parkplatz geben, an dem man problemlos stehen kann. Inzwischen ist hier ein kostenpflichtiger, privater Wohnmobilstellplatz entstanden, der übrigens recht gut gefüllt ist. Also bin ich erstmal abgedreht um wenigstens einmal den Ort zu inspizieren. Der scheint ganz nett zu sein. Da es nun auch langsam dunkel wird, habe ich den Stellplatz doch angesteuert. Begrüßt wurde ich auch u.a. direkt von dem Betreiber. Ich konnte mir einen Stellplatz aussuchen, der noch frei ist. Ganz am Ende ist noch ein Plätzchen frei. So steh ich nur zu einer Seite hin wie auf einer Perlenkette aufgreiht J . Nachdem ich meinen Platz bezogen habe, wollte ich mich anmelden. Aber Cheffe ward nicht mehr gesehen. Ist ja auch schon 19 Uhr. Irgendwann muss man ja mal Feierabend haben. Also werde ich erst morgen erfahren was hier im Angebot ist und was es kostet.

Nachdem Mila und meine Wenigkeit versorgt waren, sind wir noch eine kleine Runde die Gegend inspizieren. Scheint ganz nett zu sein. Auf jeden Fall wieder ein toller Strand.

So, dann mal gucken, was uns morgen erwartet.

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