Tag 2: Froonkreich (und sein Wetter)

Es ist 7 Uhr und der Tag begrüßt mich mit Regen und 2 Grad Celsius *brrr*. Also erstmal die Heizung höher drehen und wieder sofort unter die kuschelige Decke. Als dann die Temperatur im Womo einigermaßen annehmbar ist, startklar machen. Um ca. 8:30 Uhr hat mich die Straße wieder.
Hehe, jetzt mecker ich noch über DIESES Wetter. Gut, dass man nicht vorher weiß was kommt 😀 .

Gestern hatte ich meine Fahrt recht abrupt beendet, da es um 18:30 Uhr sehr schnell dunkel wurde. Also fahre ich heute bis ca. 18:00 Uhr und suche mir vorher einen etwas angenehmeren Stellplatz – so mein Plan.

Es geht also weiter über Frankreichs Landstraßen. Der Verkehr ist gering und daher geht es recht zügig vorwärts. Die Unterbrechungen von der Vielzahl an Kreisverkehren und den Speedbumpern können zwischenzeitlich ganz schön nerven, wenn sie mal wieder gesammelt auftauchen.
So vergeht die Zeit. Um etwa 16:30 Uhr taucht dann die A75 auf. Ein laaaanges Stück mautfreie Autobahn, das bis kurz vor Montpellier mautfrei bleibt! Prima, jetzt geht es vorwärts. Die Autobahn führt nach einer kurzen Weile in das französische Zentralmassiv. Während vorher die Temperatur noch wenigstens bis 6 Grad angestiegen ist, so fällt die jetzt wieder ab. Also flux den Plan über den Haufen geworfen. Auf der Autobahn kann man auch prima fahren, wenn es dunkel ist. Außerdem macht es heute sowieso besonders viel Spaß zu fahren und ich WILL aus der Kälte raus.

Da hat mich dann die Ausdehnung des Zentralmassivs überrascht. Klar hatte ich mir vorher die Karte angeguckt und ich wusste, dass es schon ne vernünftige Fläche umspannt. Aber so genau hat man dann die Karte auch nicht im Kopf während man fährt. Die A75 verläuft eine ganze Zeit lang so auf 500-600 m, zwischendurch auch mal auf 700 m Höhe. So warte ich also darauf, dass es irgendwann abwärts geht. Aber Pustekuchen …

Inzwischen ist es etwa 21:00 Uhr und die Autobahn steigt weiter an! Bis auf über 1.200 m führt mich der Weg und die Temperatur fällt auf -1 Grad. Das Schönste ist aber, es fängt an zu schneien – aber wie! Sicht nach vorne ist nicht mehr wirklich viel und das was man vor sich sieht ist nur noch weiß. Fahrbahnmarkierungen sind nicht mehr zu erkennen. Ich achte also darauf immer den gleichen seitlichen Abstand zu den Begrenzungspfosten einzuhalten. Dann sollte dort nach Adamriese auch die Straße sein 😀 .
Jetzt hier oben irgendwo auf einem Rastplatz die Nacht verbringen? Nein, danke.
Mein Glück ist halt, dass es erst vor kurzem mit dem Schneetreiben angefangen haben kann. Die Schneedecke ist nicht allzu dick, auch wenn sie die Sicht auf die Fahrbahnmarkierungen verhindert. Und hier oben einzuschneien, darauf habe ich wirklich keine Lust.
Nach 15 Minuten ist dann das Schneegestöber beendet und die Straße geht auch wieder auf die 1.000 Metermarke runter. Zwischendurch mal ein paar kleinere Schneefelder und hier und da etwas Schneefall. Aber kein Vergleich zu den Schneemassen von eben. Einige Streufahrzeuge sind jetzt im Einsatz. Drei Stück kommen mir entgegen und schmeißen das Salz bis auf meine Fahrbahn. Mein Auto wird also von links gesalzen. Zwei Streufahrzeuge überhole ich und die salzen somit das Wohnmobil auf der rechten Seite mit voller Breitseite. Hey, mein Auto ist doch kein Frühstücksei 🙁 .

Es ist jetzt kurz vor 22 Uhr und die Straße fällt auf etwa 500 m Höhe ab. Jetzt ist es wohl überstanden und ich bin gleich unten. Und wieder mal – denkste. Kurz darauf bin ich wieder auf 1.100 m und es fängt an zu winden. Na super, das Wetter mag mich heute. Jetzt kann es aber wirklich nicht mehr lange dauern, bis ich durch das Massiv durch bin. Allerdings fängt jetzt nach fast 13 Stunden Fahrt Mila an unruhig zu werden. Klar hatte ich ein paar Pausen eingelegt, aber da kann ich meinen Hund ganz und gar verstehen.

Kleiner Exkurs: Was bedeutet es, wenn Mila unruhig wird?
Mindestens 90% der Zeit verbringt Mila seelenruhig schlafend auf dem Kissen zwischen den Sitzen. Ab und zu kommt sie dann mal hoch, streckt sich im Sitzen und holt sich ein paar Streicheleinheiten ab. Danach breitet sie sich wieder zufrieden grummelnd auf ihrem Kissen aus und schläft weiter.
Sollte sie sich nicht wieder innerhalb von zwei Minuten hinlegen und schlafen, so ist das leicht unruhig. Kommt das dann innerhalb von 20 Minuten zwei mal vor, nennt man das unruhig 😀 .
Der Hund ist einfach unglaublich. Einfach ein Womowuff.

Also gut, aus meinem Wunsch heute noch bessere Temperaturen zu erleben wird nichts. Der nächste Rastplatz ist unser. Die Temperatur liegt jetzt bei 0 Grad mit ordentlich Wind. Selbst Mila verrichtet sofort kurz und knapp ihr Geschäft und dann will sie wieder ins schützende Womo. Nachdem sie was zu fressen und Wasser bekommen hat, springt sie ins Bett, rollt sich zusammen und schläft. Klar, war anstrengend. Sie hat jetzt bestimmt 30 Minuten ohne Schlaf auskommen müssen 😀 .

Obwohl ich direkt neben einem LKW geparkt habe, ist der Wind so stark, dass es regelrecht das Wohnmobil durchschüttelt – Wahnsinn! Na ja, ich esse noch was und verziehe mich auch ins Bett. Jetzt merke ich doch, dass ich ganz schön platt bin. Aber immerhin haben wir heute über 800 mautfreie Kilometer zurück gelegt.

So, dann mal bis morgen.

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