Tag 3: Spanien erreicht

einsame Strände in Spanien
menschenleere Strände am spanischen Mittelmeer sind im Februar ein normaler Anblick

Hatte ich gestern noch über 2 Grad gemeckert? Heute sind es -2 Grad, saustarker Wind und Wolken. Wie war das gestern noch? Genau, erstmal Heizung hochdrehen und zurück unter die Decke. Hilft auch hier.

Um 5 Uhr ist heute die Nacht zu ende. Bis dahin habe ich trotz dem Gerüttel durch den Wind gepennt wie ein Murmeltier. Aber nu ist vorbei. Also erstmal auf dem Rasthof auf Toilette und was sehe ich da? Sie räumen gerade frische Baguettes in die Regale. Da kann ich doch nicht widerstehen. War ein leckeres Frühstück!
Um 6 Uhr geht es dann wieder auf die Autobahn. Hehe, wäre ich doch gestern nur noch etwas weiter gefahren. Innerhalb von 10 Minuten nach Abfahrt bin ich von ca. 1.000 m Höhe auf 400 m runter und von -2 Grad auf +6 Grad hoch. 20 Minuten später ist sogar ein nächster Rastplatz erreicht. Auch, wenn es noch genauso windig ist, wäre es eine angenehmere Nacht gewesen. Apropos Wind: Heftiger Wind hat mich heute fast den ganzen Tag begleitet. Diese paar hundert Kilometer haben mit Sicherheit mehrere tausend Kilometer Reifen gekostet. Teilweise muss ich das Lenkrad ganz schön schräg zur Fahrtrichtung anstellen und auch so halten. Der Wind drückt mächtig von der Seite. Zudem kommen natürlich Böen, die das Fahrzeug ganz schön zum Wackeln bringen.

Die Autobahn endet bald und es geht weiter über Landstraßen. Die Landschaft hat sich schlagartig geändert, die Häuser werden in typisch südländischer Weise gebaut, die Sonne scheint inzwischen und es wird immer wärmer. Mittlerweile sind es 14 Grad – herrlich!
Der Weg führt immer weiter durch Dörfer und kleinere Städtchen. Hatte ich schon die Kreisverkehre und die Speedbumper erwähnt 😉 ?
Und wieder führt eine recht enge Straße durch ein Städtchen. Aber was ist das auf einmal? Hinter einer Kurve tauchen auf einmal riesige Einkaufszentren und Tankstellen auf. Das will gar nicht so zu der bisherigen Strecke passen. Ach daher weht der Wind, kurz hinter den Einkaufspalästen ist die Grenze zu Spanien. Ich dachte eigentlich, dass Spanien die günstigeren Preise hätte. Warum also die Einkaufsmeile und Tankstellen auf französischer Seite?
Wie auch immer, auf der spanischen Seite geht es auf jeden Fall weiter. Ein noch größeres Gebiet an Einkaufzentren und Tankstellen taucht auf. Scheinbar können die Leute sich nicht entscheiden wo es die besten Preise und Waren gibt 😉 . Mein Kühlschrank ist voll und mein Tank hat auch fürs erste noch genug Diesel, also lasse ich alles links liegen.

Weiter geht es durch gebirgiges Gelände. Bis irgendwann der lang ersehnte erste Blick auf das Mittelmeer fällt. Was für ein Anblick! Türkisblaues Wasser und wunderschöne Strände. Man darf nur nicht ein kleines Stückchen weiter in Landesinnere gucken. Betonbunker an Betonbunker, iiihh. Hier gehen die Städte fließend ineinander über. Es gibt kein Stück freie Fläche zwischen den Städten. Jeder Quadratzentimeter ist durchweg zugebaut. Damit hab ich hier noch nicht gerechnet. Schließlich bin ich ja noch ein gutes Stück von Barcelona entfernt. Aber klar, das Mittelmeer und seine Strände sind einfach ein wunderbares Gebiet. Das entgeht dem Tourismus natürlich nicht.
Zumindest kann ich in der jetzigen Jahreszeit die Fahrt über die schöne Landstraße genießen. Oftmals kann man den schönen Blick aufs Meer schweifen lassen und die Strecke verläuft auch abwechslungsreich mal auf gebirgige Höhe und dann wieder runter auf Meeresniveau. Die Straße ist auch zu dieser Jahreszeit ordentlich befahren. Ich möchte nicht wissen, was hier in der Hochsaison los ist. Da geht bestimmt nichts mehr. Zu Fuß ist man dann bestimmt schneller.

Inzwischen bin ich durch Barcelona durch und bis Calafell gekommen. Zwischenzeitlich habe ich noch für 1,12 €/l getankt. Barcelona scheint eine sehr interessante Stadt zu sein. Könnte mir gut vorstellen, dass man hier einige Tage abwechslungsreich verbringen kann. Auch wenn die Fahrt durch Barcelona interessant ist, so hat sie doch eine Menge Zeit gekostet. Hier in Calafell stehe ich jetzt irgendwo auf einem brachliegenden Stückchen Land, das anscheinend auch als Parkplatz genutzt wird. Für eine Nacht reicht es. Schließlich wird es schon langsam dunkel. Bei inzwischen 22 Uhr und noch immer über 10 Grad Außentemperatur kann aber heute wohl die Heizung aus bleiben 🙂 .

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