Tag 4: Die endlose Suche nach einem schönen Stellplatz

Mila am Strand
Mila genießt die Fernsicht am Strand.

Heute habe ich bis 9:20 Uhr geschlafen. Es ist zwar noch etwas frisch im Auto, aber so langsam wärmt die Sonne den Innenraum auf. Schön!
Leider ist heute nicht Sonne pur angesagt. Während gestern kein Wölkchen den Himmel zierte, so ist es heute recht bewölkt.

Gestern war es nicht möglich einen vernünftigen Stellplatz zu finden. Bis Calafell ist wirklich einfach alles verbaut. Nichts zu machen. Die Bebauungshöhe lässt aber inzwischen nach. Die richtig hässlichen Betonbunker sind jetzt überwiegend nur noch in Zentrumsnähe der Städte zu sehen. Der Rest weicht immer mehr einem wesentlich angenehmeren Baustil.

Mein erster Weg führt mich heute nach McDonalds. McDonalds ist auf Reisen für mich immer so etwas wie ein Hafen. Man findet hier eigentlich immer saubere Toiletten und – ganz wichtig – freies WLAN. Wenn man recht nahe an dem Gebäude parkt, kann man gemütlich im Wohnmobil sitzen und im Internet surfen – praktisch. Natürlich findet auf dieser Weise auch der ein oder andere Hamburger den Weg in meinen Magen. So hätte ich auch heute zum Frühstück zwei Cheeseburger genommen. Aber leider (oder zum Glück 😉 ) ist es hier auch üblich, dass es morgens nur dieses komische Frühstücksgeraffel wie Muffins o.ä. gibt und keine Hamburger. Also bestelle ich mir lediglich einen Latte Macchiato to go. Dieser ist hier ein ganzes Stück kleiner als wir es aus Deutschland kennen, kostet dafür aber auch nur 1 €. Und er ist echt lecker.
Also ab ins Wohnmobil und mit Hilfe von Google Maps und Konsorten eine Route ausarbeiten. Ich habe so einige mögliche spanische Stellplätze unter MyMaps abgelegt. Allerdings fangen die meisten Plätze erst hinter Valencia an. Ich hoffe jedoch, dass ich schon früher einen finde.

Also auf gehts zur Stellplatzsuche. Doch halt stop – einen Latte Macchiato für die Fahrt muss noch sein 🙂 .
Umso weiter südlich ich komme, desto angenehmer wird die Bebauung. Aber immer noch wird jeder Zentimeter nutzbarer Strand unter irgendwelche Fittiche genommen. So sind je nach geländeabhängiger Nutzbarkeit teils traumhaft schöner Promenaden entstanden. Wirklich wunderschön angelegt mit Palmen, Strand, Cafes, Restaurants und alles was dazu gehört. Auch sind oftmals großzügige Parkflächen integriert, die jetzt nahezu vollkommen leer sind. Aber leider hängen überall die Verbotsschilder für Wohnmobile. Also einen mehrtägigen Aufenthalt kann man sich hier wohl abschminken. Schade. Ein weiteres Problem ist, dass nahezu jeder Strand für Hunde gesperrt ist. Obwohl hier viele Menschen mit Hunde zu sehen sind, die auf den Promenaden spazieren gehen, so sieht man keinen Hund direkt auf dem Strand. Anscheinend halten sich die Leute an dem Verbot!?!
Außerhalb der Städte wird ebenfalls jedes bisschen Strand genutzt. Entweder durch Ferienapartments, Eigenheime oder wenn das Gelände nichts weiter zulässt, werden Campingplätze angelegt.
Ich bin heute bestimmt zehn Schilder zu teils abgelegenen Stränden gefolgt. Leider war es nirgends möglich einen Platz zu finden, an dem man mehrere Tage stehen kann. Aber immerhin habe ich so wieder einige Sträßchen gefunden, die bestimmt noch kein Ratinger befahren hat 😉 .

Das Wetter hat sich inzwischen wirklich gemausert. Die Wolken sind nur noch spärlich vertreten und das Thermometer im Wohnmobil zeigt inzwischen 22 Grad an. Dabei herrscht höchstens ein laues Lüftchen. So kann man es doch aushalten. Interessanter Weise hat der Ausdruck „heißblütiger Spanier“ rein gar nichts mit deren Körpertemperatur zu tun. Unglaublich wie viele hier rumlaufen. Richtig dicke Winterjacken, Schal und Mütze gehören hier zum allgemeinen Bild. Wenn ich mal wieder eine Pause einlege und mit Mila ne Runde spazieren gehe, komme ich mir in T-Shirt und Hemd schon recht seltsam vor. Aber bisher ist noch niemand auf mich zugestürmt um mir eine Decke umzulegen um mich wiederum vor dem sicheren Erfrierungstod zu retten 😀 .

Mich hat es heute bis nach Riumar verschlagen. Das war der erste Anlaufpunkt von meiner Google Maps Karte. Ein wirklich schöner Platz hier. Ich stehe ganz alleine mit dem Wohnmobil auf dem Strand und der letzte Teil des Strandes ist auch für Hunde frei gegeben. Nur prangt auch hier leider das Verbotsschild für Wohnmobile. Nachdem ich hier angekommen bin, habe ich erstmal einen langen Spaziergang mit Mila entlang des Strandes unternommen. Dabei ist mir eine Stichstraße aufgefallen, die direkt zum Strand führt. Hier sind keinerlei Verbotsschilder zu sehen. Mal sehen, ob ich diese Straße morgen finden kann und ob diese frei befahrbar ist. Das könnte dann ein wirklich guter Stellplatz sein.

Während ich hier den Bericht schreibe, fängt es auf einmal seit kurz vor 22 Uhr richtig heftig an zu winden – wie angeschmissen. Das rüttelt das Wohnmobil wieder ordentlich durch. Und vorher war absolut nichts, kaum ein Luftzug. Zwischenzeitlich lässt der Wind dann wieder nach, kommt dann aber wieder plötzlich mit Wucht zurück. Na ja, mal sehen wie sich das heute Nacht entwickelt.

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