Tag 18: Und weiter geht es Richtung Süden.

Der Tag beginnt herrlich. Heute ist von Anfang an keine Wolke am Himmel. Auch der Wind ist nur sehr gering. Das Wetter wird echt von Tag zu Tag schöner. Von mir aus kann das noch lange so anhalten 🙂 .

Heute soll es weiter gehen schöne Fleckchen zu entdecken. Aber erst später. Erstmal wird noch das Wetter für ein Sonnenbad genutzt. Im Auto muss auch noch etwas umgeräumt werden. So bin ich gegen 13:00 Uhr unterwegs.
Weiterhin geht es am Wasser entlang, den Berg rauf, schöne Aussicht, den Berg runter, am Wasser entlang und immer weiter in dieser Abfolge. So wird es nicht monton – klasse.
Die für die Region Valencia bekannten Zitrusplantagen sieht man hier nicht mehr. Hier werden ganze Landschaftsgebiete mit Gewächshäusern – nein, das sind eher Gewächszelte überzogen. Ab und zu kann man beim Vorbeifahren erkennen, was in den Zelten angebaut wird. Ich konnte nur ein einziges Produkt ausmachen – Tomaten. Ich kann natürlich nicht mit Gewissheit sagen, dass in den anderen Zelten nicht auch ein anderes Produkt heran reift, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass hier nur oder zumindest nahezu ausschließlich Tomaten produziert werden. Das müssen gigantische Mengen sein – unvorstellbar.
Optisch sehen natürlich die Zitrusplantagen weit schöner aus, als diese Zeltlandschaften. Aber gut, ich will ja schließlich auch Tomaten haben.

So langsam aber sicher leert sich mein Tank. Aber wie das immer so ist, sieht man ausgerechnet jetzt die bisher teuersten Benzinpreise *grml*. Lagen die Preise vorher meist tief in den 90ern – auch in den 80ern habe ich schon gesehen, so sind sie jetzt sogar teilweise über dem Euro. Also geht es halt weiter ohne zu tanken. 150 Kilometer zeigt der Bordcomputer als Reichweite noch an – also reichlich.
Aber was ist das? Müssen denn ausgerechnet jetzt regelrechte Passstraßen anfangen?
Die Straße windet sich regelrecht mit Serpentinen den Berg hinauf. Das kosten natürlich ordentlich Treibstoff. Außerdem wird der Restsprit durch die Schräglage in den hinteren Teil des Tankes gedrängt. Ich hoffe, dass die Fiatingenieure so schlau waren genau dort die Dieselentnahme zu konstruieren. Beunruhigend schnell wird nämlich die anfängliche Anzeige „150 km“ auf den Wert “ — km“ korrigiert. Mein Blick auf mein Navi beruhigt mich auch nicht gerade. Ich bin gerade auf dem Oneway-Weg ins Nirvana. Nach der Passstraße ist es zwar nicht mehr weit. Aber auf der Seite hinter dem Berg wird es sicherlich keine Tankstelle geben. Diese Passstraße muss ich halt nochmal ohne frisches Antriebselexier bewältigen, um zurück zu kommen.
Nachdem ich die höchste Stelle passiert habe und es wieder runter geht, klettert auch langsam wieder die „Tanknadel“. Im Maximum zeigt sie wieder „110 km“ an. Eigentlich sollte das also auch wieder für Rücktour reichen, so hoffe ich. Falls nicht, könnte vielleicht schonmal jemand die Nummer vom ADAC raus suchen? 😀

Schließlich bin ich auf meinem heutigen Übernachtungsplatz angekommen. Eine kurze Wegbeschreibung würde in etwa so aus sehen: Fahren sie am ADW vorbei. Nach 20 km biegen sie links ab und drosseln sie sofort ihre Geschwindigkeit. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie am Ende der Welt von der Erde rutschen. 😉
Hier gibt es wirklich nichts. Ein einziges Häuschen ist in der Nähe. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine alte Ruine. Ansonsten ist außer Natur rein gar nichts in Sicht. Na ja, nicht ganz. Selbst am Ende der Welt findet man Wohnmobile. Hier stehen auf einem riesigen Gelände gerade mal zehn Stück. Aber dass hier überhaupt welche stehen, ist schon erstaunlich. Sind anscheinend doch mehrere so bekloppt wie ich. 😀

Das war es dann auch für heute. Es wird schon langsam dunkel. Daher die übliche Routine nach dem Ankommen an einem neuen Platz und morgen geht es weiter.

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