Tag 5: Was für ein Wind!

Sandverwehung in Riumar
Im Ort finden sich erhebliche Sandverwehungen von dem starken Wind. Sieht vielleicht nicht so spektakulär aus. Aber man muss schon Anlauf nehmen um sich nicht festzufahren.

Was war denn bitte das? Jesus, was für eine Nacht!

Ich hatte gestern schon geschrieben, dass ein heftiger Wind eingesetzt hat. Das hat sich auch bis zum Morgen nicht geändert. Ich bin gestern Abend noch mal raus gegangen, um mir das Spielchen anzugucken. Ich habe es nur ein paar Sekunden draußen ausgehalten. Zum einen muss man aufpassen, dass man nicht weg gepustet wird. Zum anderen wird man von dem angeflogenen Sand förmlich gesandstrahlt. Glücklicherweise trifft der Wind das Wohnmobil genau von hinten. Würde der Wind auf die Längsseite treffen, würde man es im Wohnmobil nicht aushalten. Auch so schaukelt es genug.
Ebenfalls gut, dass der Wind nicht von der Meerseite kommt. Sonst hätte ich diesen Platz verlassen müssen. Ich habe keine Ahnung welche Wellen der Wind sonst auslösen könnte. Aber absaufen möchte ich definitiv nicht. Trotzdem habe ich mir zwischenzeitlich überlegt zu fahren, um einen windgeschützten Platz zu suchen. Nur das Problem ist, dass es dunkel ist und ich auf einem Strand stehe. Durch den Wind haben sich Sandverwehungen gebildet und ich kann nicht mehr richtig erkennen wo sich fester und loser Sand befindet. Festfahren möchte ich mich bei dem Wetter nun wirklich nicht. Daher heißt es ausharren.

Also viel geschlafen habe ich wirklich nicht. Zwischenzeitlich bin ich immer wieder eingenickt bis zu dem „normalen“ Wind wieder eine Böe anschießt und man das Gefühl hat, dass es sogar das Auto versetzt. Schon ein komisches Gefühl.
Den Einzigen, den das alles überhaupt nicht interessiert, ist Mila. Obwohl sie sich selbst zuhause bei starkem Wind nicht wohl fühlt, so ist ihr das im Wohnmobil vollkommen egal. Hier schaukelt es mächtig und auch den Wind hört man und spürt man insgesamt viel mehr. Aber anscheinend ist sie durch die Fahrerei an die Geräusche und Bewegungen gewohnt. Schon interessant.

Also heißt es wieder alles verstauen und weiter gehts. Den möglichen Stellplatz, den ich gestern beim Spazierengehen entdeckte, musste ich noch inspizieren. Und wirklich, es scheint ein guter Platz zu sein. Eine ellenlange Stichstraße führt zu diesem Strandabschnitt. Hier und da befindet sich an der Straße mal ein Häuschen. Aber insgesamt sehr abgelegen. Hier stört man bestimmt niemanden. Mir ist es jedoch momentan definitiv zu windig, auch wenn man hier durch die niedrigen dünenartigen Erhebungen etwas geschützter steht. Aber wer weiß, vielleicht führt mich mein Rückweg ja wieder hier vorbei.

Nach dem ich beim nächsten McDonalds wieder meine Routenplanung erledigen konnte, checke ich das Wetter. Für Ruimar werden für heute durchgehend Windstärken bis 70 km/h mit zusätzlichen Böen vorher gesagt. Eindeutig zuviel für mich. Jedoch wird auch für meinen restlichen „Einzugsbereich“ für die nächsten Tage ordentlich Wind vorhergesagt. Für die nächste Zeit sollte ich mich an Wind mit 40 km/h gewöhnen.

Die Landschaft Spaniens wird auf meiner Fahrt immer schöner. Die Bebauung lässt immer mehr nach und es entstehen auch Grünflächen zwischen den Orten. Es ist noch alles andere als einsam hier. Aber so langsam gefällt es mir immer besser. Auch die Natur ist hier schon auf Frühling programmiert. Die meisten Baumarten sind schon grün und viele (ich vermute vor allem handelt es sich um Apfelbäume) blühen wunderschön.

All zu viele Kilometer habe ich heute nicht bewältigt. Gekommen bin ich bis Alcossebre. Mit meinen üblichen Abstechern nach links und rechts in die Wallachei bin ich ungefähr 150 km gefahren. Alcossebre ist ein schnuckeliger Ort direkt am Meer gelegen. Ich stehe hier auf einem geschotterten Parkplatz im Ort. Bis zum Meer sind es vielleicht 400m. Der Parkplatz ist natürlich von Häusern umgeben, aber durch Bäume etwas abgeschottet. Nicht perfekt, aber ganz in Ordnung. Vielleicht bleibe ich hier morgen einfach mal stehen. Mal sehen.

Mit Mila habe ich dann wieder einen längeren Spaziergang am Strand gemacht und bin um ca. 15:30 Uhr zurück am Wohnmobil. Danach wollte mich kurz hinlegen. Drei! Stunden später bin ich dann wieder wach geworden. Na ja, so viel Schlaf hatte ich die letzten Tage auch nicht gehabt. Reisen kann ganz schön anstregend sein 😉 .

So, dann werde ich mich gleich vom Wind gemütlich in den Schlaf schaukeln lassen. Man arrangiert sich halt mit den Gegebenheiten 🙂 .

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