Tag 20: Andalusien, ich komme

Ähm, sagt mal, muss ich eigentlich noch erwähnen, dass wiedermal ein sonniger Tag bevorsteht. Wir haben gerade mal Anfang März und das Wetter ist sowas von beständig schön. Ein bewölkter Tag ist eine Ausnahmeerscheinung, von Regen ganz zu schweigen. Meistens herrscht ein wunderbar sonniges Wetter. Hier und da passieren dann schonmal ein paar Wolkenfelder den Himmel. Die Tageshöstwerte schwanken zwischen etwa 15 Grad und 21 Grad. Die gefühlte Temperatur schwankt dabei wesentlich beträchtlicher, weil der Wind hier auch noch ein Wörtchen mit zu reden hat. Manchmal ist T-Shirt + Hemd + Jacke angebracht (sehr selten) und manchmal ist alleine eine kurze Hose ausreichend. Das ganze kann sich dann auch Minutentakt wechseln. Verschwindet die Sonne gerade hinter ein paar Wolken und der Wind frischt auf, heißt es anplöngeln. Kommt die Sonne raus und der Wind hat sich davon geweht, werden wieder alle Klamotten ausgezogen. 😀

Aber jetzt geht es erstmal weiter. Heute muss auf jeden Fall eine offizielle Übernachtungsmöglichkeit her. Ich muss dringend entsorgen und eine Dusche hätte auch was. Wahrscheinlich müsste ich inzwischen zweimal duschen um sauber zu werden. Beim ersten Durchgang werden die groben Partikel entfernt. Danach folgt dann der Feinwaschgang 😉 .
Gar nicht weit weg soll eine Art Campingplatz sein, der direkt am Strand liegt und mit eigenem Zugang zu genau diesem. Na, das hört sich doch gut an. Ob heute mein Fahrtag nur eine bis anderthalb Stunden geht, oder ich heute Abend erst das Ziel erreiche, hängt auch davon ab, ob ich mit meinem Spritvorrat noch über den Pass komme. 🙂
Also Navi programmiert … und was ist das? Da hat mein Navi noch vor der Passstraße eine Querstraße entdeckt und schickt mich linksrum parallel zur Bergkette. Außerdem zeigt es mir an, dass in noch nicht mal 30 km eine Tankstelle kommt. Ja, wo ist denn jetzt meine Spannung hin? Was soll ich heute Abend in meinem Bericht schreiben? Wird dieser also so stinkend langweilig wie immer 😉 .

Tja, so kam es dann auch. 108 Liter passten in den Tank. 12 Liter waren also noch vorhanden. Alles easy going. Der Liter Diesel kostet hier 94,5 Cent. Also alles richtig gemacht. Hätte ich vorgestern getankt, dann hätte ich zwischen 4 und 9 Cent mehr bezaht.

Zwischendurch habe ich noch einen netten Stellplatz direkt am Strand entdeckt. Aber ich brauche heute etwas offiziellen. Daher issichnich. Außerdem sind schöne Stellplätze inzwischen absolut keine Mangelware mehr. Ab jetzt werde ich wohl keine Stellplätze mehr extra suchen und auch nur noch wirklich besondere in meiner Stellplatzliste aufnehmen. Ansonsten müsste ich alle paar Kilometer anhalten, Bilder machen und würde aus dem Schreiben nicht mehr raus kommen.
Nur an „meinem“ offiziellen Stellplatz angekommen, hat dieser geschlossen. Das anscheinend auch schon länger. Daraus wird also nichts. Dann halt Internet angeschmissen und einen Ausweichplatz gesucht. Die Auswahl lässt allerdings arg zu wünschen übrig. Etwas gescheites am Meer ist nicht zu finden. Also gucke ich auch landeinwärts. Na also, da gibt es einen kleinen privaten Stellplatz. Gar nicht so weit von hier. Dann nix wie hin.

Dort angekommen, bin erst mal prompt an der Einfahrt vorbei gefahren. Die liegt schon ein wenig versteckt. Aber nicht weiter schlimm. So kann ich halt im Vorfeld erkunden, was noch so kommt, das man dann fussläufig erreichen kann. Aber da ist nichts. Ein Miniort mit ein paar Häusern an der Straße, sonst weit und breit einfach nichts. Na gut, also einmal wenden und die Einfahrt finden.

Jepp, die Einfahrt ist gefunden und ich werde herzlich begrüßt. Es ist ein kleiner, hübscher Stellplatz. Hier wird sich Mühe gegeben der trockenen Natur auf die Sprünge zu helfen. Die Plätze sind nicht vollkommen belegt. Einige Überwinterer sind bereits abgereist und die Saison hat halt noch nicht angefangen. Es hat sich eine nette, familiäre Gemeinschaft gebildet. Die Besitzerin ist derzeit nicht da.
Mir werden erstmal alle Örtlichkeiten und Gegebenheiten gezeigt und dann werde ich aufgeklärt, dass es auf dem Platz alle zwei Tage Essen gibt. Dann kochen die Betreiber. Heute wäre alle zwei Tage 😉 . Das Essen würde € 6,– kosten und ich könnte wählen zwischen Lachs auf Spinat, Schnitzel mit Pfeffersauce oder Lasagne. Dann mal gaaaaanz lange überlegen was es denn werden soll. Quatsch – nix mit lange – Schnitzel natürlich 😀 .

Nachdem ich mich häuslich eingerichtet hatte und hier und da einen kleinen Schnack gehalten habe, war es auch schon Essenszeit. Ja, mein Lieber. So gekugelt wurde ich schon lange nicht mehr. Und nichts mit einfachem Essen. Wir sprechen hier von einem ausgewachsenem Menu. Es gab:
Als Vorvorspeise – frisches Brot mit Aioli
Als Vorspeise – einen kleinen, frischen Salat
Als Hauptgericht – Schnitzel in Kräuterpanade und Pfeffersauce, Veggies und Gemüse
Als Nachspeise – ein Stück noch warmen Kuchen, Schokopudding und Sahne
Alles selbstgemacht und wahnsinnig lecker! Dazu habe ich einen halben Liter Rotwein getrunken. Dieser kostete 1,50 € extra. Leute, das war echt ein geniales Essen und das für zusammen gerade mal € 7,50. Besser geht es wirklich nicht.

Nach dem Essen habe ich noch Mila versorgt, bin noch ne Runde mit ihr gegangen und habe noch die letzten Berichte hoch geladen. Danach habe ich dann nur noch meine Plautze auf das Bett gehievt und bin glückseelig in den nächsten Tag abgedriftet 🙂 .

Bis morgen in alter Frische 😉 .

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert