Tag 24: … oder die Lidl-Nadel im Heuhaufen

Hmm, ich hätte das Wetter vor zwei Tagen wohl nicht loben sollen. Heute ist es dicht bewölkt. Im weiteren Verlauf setzt sogar Regen ein. Mein bisher stärkster Regentag in Spanien belief sich auf genau 13,5 Tropfen pro Quadratmeter. Den einen Tropfen haben sich zwei aneinander grenzende Quadretmeter geteilt 😉 . Das war letztes Jahr in Tavernes de la Valldigna. Dass man sich nach einem Jahr noch daran erinnern kann wo es das letzte Mal geregnet hat, sagt glaube ich alles 😀 .
Heute regnet es jeoch über Stunden immer mal wieder. Nicht stark, aber immerhin wird der Boden sogar feucht bis nass. Für mich halt weniger schön. Aber ich glaube die Natur macht heute Jubelsprünge. Nur aufpassen sollte ich heute. Nicht jeden steil abfallenden Weg, den ich sonst fahren würde, sollte ich auch heute unter die Räder nehmen. Teilweise hat nämlich der knochentrockene Boden Probleme das bisschen Wasser aufzunehmen. Es gibt Stellen, da bilden sich ganz dünne Schlammschichten. Für die Griffigkeit der Reifen sicherlich nicht zuträglich.

Jedoch vertreibt mich heute nicht das Wetter von meinem schönen Stellplatz, sondern ich muss mal meine Vorräte aufstocken. Der Kühlschrank begrüßt mich mit einer ausgesprochenen Leere. Heute will ich einen Lidl oder Aldi ausprobieren. Dort soll es einigermaßen gescheites Brot geben. Das ist ansonsten absolute Mangelware. Das Baguettebrot oder das Barra sind frisch zwar wirklich lecker, aber am nächsten Tag bekämpft es nur noch den Hunger. Mit Geschmack hat das dann nichts mehr zu tun. Jeden Tag einzukaufen widerspricht jedoch meinen Stellplatzgepflogenheiten. In direkter Nähe ist meist keine Einkaufsmöglichkeit gegeben 😀 .

Unterwegs verrät mir mein Blick auf das Navi, dass ich erstmal durch keine größere Stadt kommen werde. Gerade als ich mir überlege meinen Weg ins Inland zu richten, erblicke ich ein Lidl-Ankündigungsschild. Ja perfekt, haben die telepatische Fähigkeiten? 🙂 6,5km sollen es bis zum nächsten Lidl sein. Und so folge ich der angegeben Richtung, die eh meine bevorzugte Wahl gewesen wäre. Nun sind inzwischen gut 10 Kilometer vergangen und immer noch kein Lidl zu sehen. Da sehe ich das nächste Ankündigungsschild. Doch was ist das? Es besagt, dass ich am nächsten Kreisverkehr wenden soll. In 3,5 km ist Lidl erreicht. Ja, sag mal, wo hatte ich denn meine Augen? Die Lidl-Geschäfte sind normalerweise nicht zu übersehen. Aber ich habe es anscheinend geschafft daran vorbei zu fahren. Also flux am nächsten Kreisverkehr die Richtung gewechselt und weiter auf die Pirsch. Durch den nächsten Ort führen Einbahnstraßen. Vielleicht hatte ich deswegen Lidl übersehen, da es jetzt an der Straße in meiner Fahrtrichtung liegt. Tja, was soll ich sagen? Die angekündigten 3,5 km sind wieder längst vorbei und immer noch kein Lidl. Ja, was soll das? Gibt es hier irgendwo versteckte Kameras? Nutzt ja alles nichts, die nächste Wendemöglichkeit ist meine. Kurz auf das Navi geschaut. Am nächsten Kreisverkehr werde ich rechts abbiegen. Dort folgt Richtung Inland eine größere Stadt in einigen Kilometern. Kurz nach dem besagten Kreisverkehr entdecke ich dann „mein“ Lidl. Die sind ja witzig. Kilometerlang vorher bauen sie in allen Richtungen diese riesigen Ankündigungschilder. Aber an der letzten wichtigen Abbiegung bringen sie kein Hinweisschild an. Sehr seltsam. Aber Lidl gut, alles gut 😀 .

Unter anderem habe ich auch mein Brot käuflich erworben. Optisch macht es schonmal einen guten Eindruck. Der Geschmackstest wird später ausgeführt. So führt mich mein Weg größtenteils immer weiter an der Küste entlang. Es ist immer ein Wechselspiel zwischen bergigen Höhen und dann wieder direkt unten am Meer entlang. Richtig schön. Weiter geht es durch ein paar ganz nette Orte und dann fahre ich durch den Ortsteil von Mojácar. Auch ein absolut touristisches Städtchen. Aber hier wird gezeigt wie schön man die touristischen Bedürfnisse auch befriedigen kann. An der Ortschaft grenzt ein einziger ellenlanger Strand. Große Hotelbunker sucht man hier vergeblich. Alle Gebäude sind recht niedrig gehalten und sehr schön in der Landschaft integriert. An der Strandpromenade findet man unzählige kleine bis mittlere Restaurants, Bars, Cafés, Clubs, Laden und Lädchen. Sollte ich einmal einen Pauschalurlaub in Spanien planen, wäre dieses Städtchen sicherlich meine favorisierte Wahl. Respekt!!!

Nachdem ich eine ganze Zeit lang durch die Berge geführt wurde, zweigt von meiner Straße ein kleiner Weg Richtung Küste ab. Dieser kleine Weg erweckt die Befürchtung, dass es sich hierbei lediglich um eine Zufahrt zu einem Haus handeln könnte. Solche Wege werden jedoch meist mit einem Schild versehen. Hier ist keines zu sehen, also folge ich bestimmt zwei Kilometer dieses Sträßchen. Und was mich dann erwartet ist wahrhaftig eine Perle. Genau sowas zu finden ist der Grund warum man vorher abermalig von der Straße abbiegt in der Hoffnung ein schönes Fleckchen zu entdecken. Und genau das hier ist ein Volltreffer. Zwischen den Bergen hat sich ein traumhafter Strand mit feinem Sand gebildet. Die zu den anderen drei Seiten liegenden Bergen geben dazu einen wunderbaren Kontrast.

Also hier bin ich und hier bleibe ich! Morgen gibt es bestimmt auch einige schöne Bilder von diesem Fleckchen. Heute verhindert noch das Wetter ansprechende Fotos.

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