Tag 29: Mein hässlichster Stellplatz, aber mein schönstes Bier :-)

Heute wird wahrscheinlich ein langer Fahrtag, daher ist es auch nicht weiter schlimm, dass ich früh wach werde. Ich werde mich heute in das Inland verschlagen und Granada meine Ehrerbietung erweisen. Wahrscheinlich werde ich dort keinen Stellplatz in Zentrumsnähe finden. Aber ich möchte wenigstens mal durch fahren. Vielleich habe ich ja Glück und finde ein Plätzchen. Ansonsten sind es ca. 150 Kilometer bis Granada und dann wieder 130 Kilometer zurück bis Salobrena, den Ort den ich mir als Backup für meine heutige Übernachtung vorstelle. 280 Kilometer hören sich nicht viel an, aber mein bevorzugtes Terrain ist halt die Landstraße und da dauert es halt so einige Stündchen, bis man die Strecke bewältigt hat. Außerdem wird die Fahrt durch Granada auch etwas Zeit verschlingen.

Mit der Gemütlichkeit des Morgens und dem allmorgentlichen Gedöne hat mich die Straße vor 10:00 Uhr wieder in ihren Bann gezogen. Die Landschaft wird auch wieder annehmbarer. Klar sieht man noch jede Menge dieser Gewächshausgebiete. Aber sie stehen nicht mehr ganz so dicht. Zwischendurch erkennt man wieder etwas Natur. Zudem führt der erste Teil der Strecke direkt an der Küste entlang. So hat man höchstens auf der rechten Seite die Plastikgebilde und auf der linken Seite einen schönen Blick auf das Meer. Als es langsam in die Berge geht, sieht man sogar wieder ein paar Zitrusplantagen. Was für ein herrlicher Anblick im Gegensatz zu dieser Tomatenanbaumethode.
Daher mein Appell an Euch. Esst mehr Orangen und vergesst Tomaten. Ein frischer Salat mit Orangen, Zwiebeln und Basilikum, ist bestimmt auch lecker. Und saftige Orangen auf das Brot mit etwas Tomatenwürzer, da merkt man doch keinen Unterschied 😀 .

In Granada angekommen zeigt sie sich als wirklich schöne und quirlige Stadt mit einigen historischen Bauten. Aber wie vermutet finde ich keinen Parkplatz in Zentrumsnähe, geschweige einen Stellplatz für die Nacht. Für den Besuch der Alhambra muss man die Tickets einen Tag im Voraus buchen. Dennoch möchte ich wenigstens einen Blick von außen darauf werfen. Aber hier werde ich leider enttäuscht. Das Gebiet ist weiträumig abgesperrt, so dass man von außerhalb keinen Blick erhaschen kann. Zumindest habe ich keine geeignete Stelle entdeckt. Auf den großen Parkflächen gibt es sogar einen Bereich, den Wohnmobile nutzen können um hier zu übernachten – für sage und schreibe über 50€ pro Nacht! Wohl gemerkt, es handelt sich nicht mal um einen Stellplatz, sondern nur um einen Parkplatz. Kleine Parkbuchten, ohne Ver- und Entsorgung oder irgendwelche Serviceangebote. Unglaublich!

Also tritt Plan B in Kraft. Es geht wieder durch die Berge zurück nach Salobrena. Um etwa 17:00 Uhr finde ich hier ein Plätzchen zur Überachtung, dass wahrscheinlich als das hässlichste in meiner Tour eingehen wird. Auf einer Mischung zwischen Wiese und Acker wurde provisorisch ein Parkplatz berufen, der auch den Tagesbesuchern des Strandes und der Promenade zur Verfügung gestellt wird. Dieser Strandabschnitt war bis vor kurzem noch gesäumt mit kleinen Wochenend-Schilf/Bambushütten. Natürlich werden die im Laufe der Zeit ohne Genehmigung entstanden sein. Diese wurden aber bereits alle dem Erdboden gleich gemacht und liegen gelassen. So hat dieser Bereich natürlich nicht den angenehmsten Flair 😉 . Laut Aussagen habe ich gehört, dass auf diesem Gebiet in Kürze ein 50-Millionen-Tourismus-Projekt starten soll. Die Zerstörung der Strandhütten war halt der erste Schritt. Bereits in drei Jahren soll dieses Projekt abgeschlossen sein. Eine sportliche Herausforderung. Ich bin mal gespannt.

So übel auch der Bereich um meinen Stellplatz ist, den Strandbereich und die Promenade haben sie wirklich hübsch angelegt. Und hier steppt der Bär! Unzählige Restaurants und Bars sind hier entstanden und sie haben nahezu vollzählig bereits jetzt in der Vorsaison geöffnet. Hier finde ich auch einen wundervollen Platz an dem ich das ein oder andere Bierchen genieße. Mit direkter Sicht auf das Meer und den Sonnenuntergang. Ich bin voll und ganz mit dem Ort versöhnt. So leicht bin ich um den Finger zu wickeln. 😉

Aber nichts desto Trotz wird mich mein Weg morgen weiter führen. Natürlich wie meist ohne besonderen Plan. Nur westlich, das steht fest. Ich bin also selber gespannt, was ich morgen berichten kann. Wir sehen uns. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert