Tag 38: Nee Leute, mit mir nicht!

Gestern Morgen hatte ich ja den Sonnenaufgang knapp verpasst. Heute möchte ich noch einmal den Sonnenaufgang über dem Meer mitbekommen. Also stellte ich mir für heute meine Aufwachunterstützung. Da ich nicht mehr genau weiß, wann ich gestern aufgewacht bin, auf 6:00 Uhr! Das ist ja eine unchristliche Zeit 😉 . Und was habe ich davon? Bereits um 19:00 Uhr ist es fast dunkel. Nee, so geht das nicht. Ab sofort boykottiere ich die portugiesische Zeit und lebe wieder nach der deutsch/spanischen Zeitrechnung. Die Uhren sind flux umgestellt und so muss ich erst um 7:00 Uhr den Wecker stellen und habe bis 20:00 Uhr Tageslicht. Na also, geht doch – schon besser 😀 .

Um 6:00 Uhr, ähm, ich meine natürlich 7:00 Uhr dämmert es bereits. Aber bis zum Sonnenaufgang wird es noch etwas dauern. So habe ich noch Zeit wirklich wach zu werden. Blöderweise ist am Horizont ein breiter und hoher Wolkenstreifen zu erkennen. Da bin ich ja mal gespannt, ob das was wird mit einem schönen Sonnenaufgang. So wird es Stück für Stück heller und als die Sonne über dem Wolkenband aufgeht, denke ich, dass ich mit der Bildausbeute zufrieden sein kann. Wäre gestern das Wolkenband am Horizont gewesen, dann hätte ich auch da schon den Sonnenaufgang über den Wolken erlebt. So kann es eben gehen.

Nachdem ich dann so einige Zeit vertrödelt habe, steht die Erkundungstour der verbliebenen Seite an. Mila ist heute gut aufgelegt und hat sogar vormittags richtig Lust auf eine Tour. Abermals führen kleine Pfade durch die Felsen. Und auch diese Seite ist landschaftlich wirklich schön. Aber mit den beeindruckenden Impressionen der gestrigen Runde, kann diese Seite dennoch nicht mithalten. Aber mal ehrlich, das war auch nicht zu erwarten. Die gestrigen Eindrücke sind auch kaum zu toppen.

Richtig schön war es hier. Aber trotzdem muss ich weiter. Der Gedanke die Iberische Halbinsel komplett zu umrunden, lässt mich noch nicht los. So muss ich doch langsam meine Entschleunigung wieder beschleunigen 😉 . Heute fahre ich nach Sagres und dort werde ich das Fort besuchen, das im Mittelalter eine Verteidigungsanlage gegen Eindringlinge per Schiff die Küstenlinie bewachen sollte.

Na ja, wirklich lohnenswert ist der Besuch der Anlage nicht. Gerade mal zwei kleine historische Bautenreste aus dem originalen Stein habe ich gesehen. Der Rest soll wohl eine Nachbildung des ursprünglichen Forts darstellen – in modernem Beton! Dies hätte man wirklich beeindruckender hinbekommen können. Nun gut, aber immerhin habe ich es jetzt mal gesehen und kann mitreden 😉 .

Mit dem Erreichen von Sagres habe ich nun den Punkt erreicht, der am weitesten entfernt bezüglich meiner Reise von zu Hause ist. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, egal in welcher Richtung ich nun weiterfahre, es beginnt sozusagen meine Heimreise 🙁 . Wie lange diese ausfallen wird, ist natürlich noch nicht abzusehen 🙂 .

Hier am Fort kann man mit dem Wohnmobil auch übernachten, aber wie war das? Nicht schön genug 😉 . Zwei Stunden habe ich noch bevor es dunkel wird. Also meine Screenshots untersucht, welche aussichtsreichen Punkte im möglichen Zielgebiet liegen. So fahre ich weiter bis Rogil und finde dort an der Küste wieder einen Stellplatz mit wunderschönem Meerblick. Hier stehe ich absolut mutterseelenallein auf weiter Flur. Das Geniale ist, dass ich diesen Platz etwa 20 Minuten vor Sonnenuntergang erreiche und die Sonne im Meer versinken wird. So konnte ich heute morgen einen Sonnenaufgang über dem Wasser bewundern und jetzt gleich einen Sonnenuntergang über dem Meer. Wann erlebt man so etwas schon? Fantastisch!

Mit diesem krönenden Abschluss des Tages endet auch mein heutiger Bericht. Wir hören uns morgen wieder 🙂 .

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