Tag 39: weitreichender Meerblick mit Nebenwirkung

Das nenne ich mal eine kurzweilige Nacht. Um 2:30 Uhr werde ich wach, da sich Mila seltsam verhält. Kurz darauf werde ich fotografiert. So so, Odin möchte also ein Erinnungsfotos von mir. Leider bleibt es auch nicht bei einem Bild. Über die nächsten Stunden ziehen immer wieder Gewitter über uns hinweg. Das ist halt der Nachteil bei einem Plätzchen mit wunderschönem Fernblick. Das Gewitter sieht einen auch schon von Weitem 😉 .
Gewitter ist ja nun gar nicht Milas Wunschereignis. Da steht sie dann betröpelt rum und guckt hilfesuchend in die Gegend. Bei den Gewitterpausen quetscht sie sich so an einem ran, dass selbst eine Briefmarke sich eingezwängt fühlen würde. Aber irgendwann fordert auch ihre Müdigkeit den Tribut. Zumindest bei entferntem Gewitter schläft sie nun seelenruhig. Nur ich nicht, da ich mich keinen Millimeter bewegen kann 😀 . Aber es ist auch interessant die Gewitter zu beobachten 😉 .

Na ja, irgendwann bin ich dann doch noch mal bis 10:00 Uhr eingeschlafen. Nach dem Kaffee kochen, heißt es mal wieder den Bericht von gestern schreiben. Ja, geht dafür diesmal Zeit drauf. Ich hatte gestern jede Menge Bilder gemacht. Da heißt es dann alle zu sichten, auszusortieren, beschriften und bearbeiten. Ich nehme mir ab jetzt vor nicht mehr so oft den Auslöser zu betätigen. Aber Leute, wie soll man das durchhalten bei der einmaligen Landschaft?

Nach einer kurzen Milarunde geht es dann wieder auf die Straße. Immer weiter Richtung Norden möglichst an der Küste entlang. Im Gegensatz zu Spanien ist in Portugal anscheinend die Bevölkerungsdichte um ein vielfaches geringer. Selbst an der Küste gibt es nur wenige Ortschaften und selten größere Städte. Es gibt also viel unbebaute Natur. Davon wird etwas zum Ackerbau verwendet. Den Großteil machen grüne Flächen aus, die hauptsächlich zur Viehzucht verwendet werden. Kühe auf saftigen Wiesen mit Meerblick. Das kann ja nur gute Milch geben. Ab jetzt halte ich nicht mehr Ausschau nach irischer Butter, sondern nach portugiesischer 😀 .

Auch touristisch liegt Portugal augenscheinlich weit hinter Spanien zurück. Reine Touristenviertel oder gar ganze Touristenorte, wie sie in Spanien üblich sind, sucht man hier vergeblich. Aber wer sucht sowas schon 😉 ?
Geringere Bevölkerungsdichte und weniger Tourismus macht sich natürlich auch in der Infrastruktur bemerkbar. Nebenstraßen, wie sie beispielsweise zu abgelegenen Stränden oder Küstengebiete führen, sind meist sehr schmal. Wenn sie asphaltiert sind, dann sind sie löchrig. Oftmals sind sie jedoch nicht mal asphaltiert. Bei einem relativ sandigen Boden ist das recht angenehm zu fahren. Sollte es jedoch ein festerer Untergrund sein, dann haben sich meist tiefe Löcher oder Waschbrettpisten gebildet. Hier rüttelt es einen dann schon mal kilometerlang durch. Also das richtige Eldorado für mich 🙂 .
So habe ich heute wieder rüttelnder und schüttelnder Weise wunderschöne Landschaften und Strände entdeckt. An vielen Orten lässt sich auch problemlos mit dem Wohnmobil stehen.

Auch führte mich mein Weg heute bei McDonalds vorbei. Da ich keine Daten-Rate für Portugal habe, bin ich auf diese Internet-Häfen angewiesen um meine Berichte hochzuladen. Es haben sich einige Tagesberichte und vor allem etliche Bilder angesammelt. Ich finde auch einen Parkplatz in der Nähe des Gebäudes. So habe ich Wifi im Wohnmobil. Mit zwei Cheeseburger und einem Kaffe eingedeckt, begebe ich mich ans Werk. Obwohl die Datenrate ausgesprochen gut ist (für McDonalds-Verhältnisse), verstreicht einiges an Zeit bis die Internetseite wieder auf dem aktuellen Stand ist. Bevor die McDonalds-Mitarbeiter meinen, dass ich bei ihnen einziehen will, muss ich langsam mal sehen, dass ich weiter komme. Korrekturlesen fällt somit aus. Wer also Fehler in den Berichten der letzten Tage findet, darf sie behalten 😉 .

Jetzt dauert es auch nicht mehr lange bis die Sonne untergeht. Ungefähr anderthalb Stunden verbleiben mir noch im Hellen. Mein Aktionsradius ist durch den Aktualisierungsprozess merklich geschrumpft. So finde ich bei Lagoa de Santo André einen annehmbaren Platz für die Nacht. Er ist nicht als Traumplatz einzustufen, da man durch eine Düne vom Strand und Meer getrennt ist. Aber man steht auf einem weitläufigen Areal und hinter der Düne taucht wieder ein Traumstrand auf. Also für einen Strandtag ist dieser Platz hervorragend geeignet.

Seit über einem Jahr funktionert einer der beiden Halogenstrahler über meiner Küchenzeile nicht mehr. Ich habe diese nie ersetzt, da das eine Licht vollkommen ausreicht und Halogenstrahler absolute Energievernichter sind. Als ich dann Mila mit Essen versorgen will und aus diesem Grund genau dieses Licht anschalte, wird es außergewöhnlich hell. Auch das zweite Licht funktioniert wieder. Buckelpiste hat auch was Gutes! 😀

So, und das war es wieder für heute. Morgen geht es weiter 🙂 .

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