Tag 43: Bäh, erster durchgehender Regentag

Heute werde ich sehr früh wach. Dabei erwartet mich ein Tag, den man besser im Bett verbringen sollte. Es regnet sogar leicht. Und genau dies ist natürlich in doppelter Hinsicht nicht gerade optimal. Zum einen mag wohl niemand gerne Regen und zum anderen erhöht es nicht gerade die Aussicht nachher vorwärts die Steigung bewältigen zu können.

Aber erstmal langsam. Die Berichte sind alle geschrieben und es gibt nur noch die Bilder von gestern zu bearbeiten. So lasse ich mir heute morgen viel Zeit. Aber jetzt geht es los. Jetzt wird es spannend. Als erstes treffe ich mal Notfallvorbereitungen. Die Rückfahrkamera wird auf Dauerbetrieb umgestellt und die linke Hand befindet sich am Hebel der Handbremse mit gedrücktem Knopf. Zumindest hoffe ich, dass die Handbremse auf die Hinterräder wirkt. Sollte ich wirklich ins rückwärtige Rutschen geraten, ist es sicherlich keine sonderlich gute Idee die Bremse der gelenkten Vorderräder mit der Fußbremse einzusetzten und diese so zu blockieren. Ich habe mal gehört, dass es hilfreich sein kann, wenn Lenkbewegungen auch umgesetzt werden 😉 .
Mit Schwung diesen Aufstieg zu bewältigen, ist auch nicht der richtige Weg. Dafür ist die Strecke zu weit und der Untergrund zu uneben. Ich würde durch dieses Geholper nur unnötig zweitweise den Kontakt zum Boden verlieren. Und ohne Kontakt keinen Vortieb = schlecht 😉 .
Also ersten Gang eingelegt und los. Auf ca. 1.600 bis 1.800 Umdrehungen will ich den Motor halten. Da hat er bereits genügend Kraft und wird mir nicht absaufen. Und es geht aufwärts. Man merkt, dass die Reifen ordentlich zu kämpfen haben die 3,2 Tonnen nach oben zu zerren und der Schlupf ist deutlich zu spüren. An zwei kurzen Stellen, die nochmals steiler sind, wird es ganz schön eng. Die Räder drehen nun deutlich durch. Aber immer mindestens ein Reifen findet genug Grip um ein langsames aber beständiges Vorwärtskommen zu bewerkstelligen. Puh, endlich oben angekommen. Hier ist also die Grenze des Möglichen erreicht. Steiler hätte es nicht sein dürfen. Aber sehr interessant diese Grenze auszuloten. Und es wird mir auch sicherlich helfen künftige Situationen besser einzuschätzen.
An dieser Stelle aber nochmal ein Lob an meine Reifen. Mit der Serienbereifung hätte ich das niemals hinbekommen. Diese hatten ja schon Probleme beim Anfahren auf einem Hügel bei feuchtem Asphalt. Ohne diese Bereifung hätte ich schon so manches schönes Übernachtungsplätzchen nicht anfahren können. Ich bin immer wieder froh diese Entscheidung getroffen zu haben.

Auf die entspannte Weise geht es dann weiter. Aber was ist das heute für ein Wetter? Absolut dicht und durchgängig bewölkt. Dazu auch immer wieder Regen. Nee, das ist nicht schön. Da sehen sogar schöne Landschaften fad und trostlos aus. Schade drum 🙁 .
Zwischendurch halte ich noch kurz zum Einkaufen. Im Grunde brauche ich nur ein Baguette. Das reicht für heute an Brot und für den morgigen Sonntag habe ich noch einen Rest Graubrot. So brauche ich erst am Montag wieder frisches.

So langsam nähern wir uns 13:00 Uhr. Zeit ein Plätzchen für mein Frühstück zu finden. Doch was ist das? Ein McDonalds! Es ist noch recht früh am Tag und ich bin schon relativ weit gekommen. Eigentlich die perfekte Gelegenheit die angesammelten Berichte und Bilder auf meine Seite zu stellen. Hätte ich das vorher gewußt, dann hätte ich auf mein Baguettekauf verzichtet. Das sollte ich aber heute essen. Morgen schmeckt es nicht mehr. Also bewaffne ich mich mit einem Kaffee und na ja, ein Cheeseburger muss es trotzdem sein. So ganz ohne geht es nun mal nicht 😀 .
Nahezu drei Stunden benötige ich, um alle Daten online zu stellen. Wahnsinn, damit hatte ich nicht gerechnet. Und in der Zeitung des nächstes Tages hätte fast gestanden: „Mann, vor McDonalds verhungert.“ 😀

Zwischendurch nutze ich eine Regenpause, um mit Mila eine Minirunde zu drehen. Die Regenpause hat aber nur angehalten bis wir den weit entferntesten Punkt vom Wohnmobil erreicht haben. Dann fängt es an zu schütten. Bis wir das Wohnmobil erreicht haben sind wir pitschenass. Vielen Dank auch 😉 .
Kurze Zeit später fängt Mila heftig an zu zittern. Ihr ist sowas von kalt. Nur gut, dass ich mit meinem Hochladen der Berichte fast fertig bin und wir weiter fahren können. Mila, zwischen den Vordersitzen liegend, zugedeckt und außerdem die Heizung höher gestellt. Irgendwann hat dann das Zittern aufgehört und sie konnte wieder ihrer gewohnten Fahrzeitbeschäftigung nach gehen – schlafen 😉 .

Um ca. 17:00 Uhr finde ich dann endlich mein Frühstückplätzchen. Das wird auch Zeit. Ich habe schon angefangen mein Lenkrad anzuknabbern. Nach dem Frühstück – etwa 12 Stunden nach dem Aufwachen 😀 – entschliesse ich hier zu bleiben. Die Welt da draußen ist heute eh nicht beeindruckend und ich werde jetzt genau das machen, wozu dieses Wetter nur gut sein kann. Ich hau mich in die Koje eine Runde schlafen und auch aufwärmen.

Erst sehr spät gehe ich somit mit Mila die letzte Runde und was sehe ich da? Sterne am Himmel und nur ganz wenig Wolken. Na dann hoffe ich mal, dass mich morgen die Sonne wieder erwartet. Also bis morgen 🙂 .

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