Tag 52: Das erste Indiz – Reise nähert sich dem Ende

Ui, kalt ist es wieder heute morgen. Und auch die Sonne fehlt halt im Regen. Das nützt alles nichts, heute muss ich seit langer Zeit mal wieder morgens die Heizung anschmeißen. Bei meinem Kaffee mache ich dann meinen Wettercheck und auch an eine Fahrplanung werde ich mich mal wieder versuchen. Die bisherigen Versuche waren ja meist nicht so sonderlich vom Erfolg gekrönt 😀 .
Die Wetterprognose könnte besser sein, aber auch schlimmer 😉 . Um Santander soll es morgen einigermaßen schön sein. Ein Internetcheck zeigt zudem einen Stellplatz an einem Sportboothafen in der Nähe von Santander. Sogar mit Dusche und Strom, falls das Wetter nicht so mitspielen sollte. Für einen Besuch Santanders ist er zwar zu weit weg – etwa 7,5 km -, aber an einem Hafen ist eigentlich immer was los. Schiffchen gucken und die Hafenmeile begutachten, gar nicht verkehrt 🙂 . Dann kann ich da auch nochmal zwei Tage bleiben.

Bis Santander ist es aber noch ein gutes Stück zu fahren und es ist auch nicht mehr allzu früh. Einkaufen muss ich auch noch. Also muss der gestrige Bericht warten. Entweder schreibe ich ihn, wenn ich nachher frisch mit Brot eingedeckt mein Frühstücksplätzchen gefunden habe, oder sonst muss er halt bis morgen warten.

Das Navi erstmal auf das nächste Lidl eingestellt. Ja klasse, wäre ich am Samstag die Parallelstraße zu meinem jetzigen Stellplatz gefahren, wäre ich direkt daran vorbei gekommen 😀 .
So, Einkauf ist erledigt. Nur Butter habe ich vergessen. Aber ich habe ja noch meine Lätta-Notreserve 🙂 .

Weiter geht die Fahrt. Das Wetter bessert sich langsam. Es sind immer noch genügend dunkle Wolken unterwegs. Aber der Regen hat aufgehört und nur zwichendurch tröpfelt es mal. Ist ja schonmal ein Fortschritt. Irgendwann führt mich ein Schild Richtung Strand zu meinem Frühstücksplatz. Hier stehe ich nahezu direkt am Wasser und kann beim Essen das Spiel der Wellen beobachten – sehr schön.
Ein Blick auf dem Navi zeigt, dass keine Zeit für den Bericht ist. Prognostizierte Ankunftzeit ist 18:15 Uhr. Mit meinen Abstechern, die ich immer wieder nach rechts und links einlege, muss ich sicherlich eine Stunde dazu rechnen.
Die Milarunde fällt kleiner aus als gedacht, da es genau jetzt wieder anfängt zu regnen. Klar, ich verlasse ja auch mal wieder das Wohnmobil 😀 .

Unterwegs entdecke ich noch eine Tankstelle, die den Liter Diesel für 93,3 Cent abgibt. Das ist der niedrigste Preis, den ich seit langem gesehen habe. Ich habe zwar noch rund 40 Liter im Tank, aber soviel Zeit muss sein 😉 .
Kurz vor Santander erspähe ich dann auch noch einen Carrefour-Markt. Komm, den nehme ich jetzt auch noch mit. Ich brauche dringend ein paar Socken. Mein letztes Paar, das ich trage, wärmt nur noch den restlichen Fuß. Die Zehen gucken mehr oder weniger ins Freie 😀 . Außerdem ist mein Tablet-Navi mal wieder vollkommen ausgefallen. Inzwischen mucken alle Apps rum, die auf die SD-Karte zugreifen. Ich vermute, dass diese defekt ist und vielleicht bekomme ich dort eine neue Karte.
Gesagt, getan. So schlendere ich auch noch heute durch diesen Markt. Socken liegen im Einkaufswagen. Eine neue SD-Karte habe ich auch bekommen. Die Carrefour-Märkte steuere ich releativ selten an. Sie haben zwar eine riesige Backwarenabteilung, aber das Brot bei Aldi oder Lidl ist einfach besser. Aber Carrefour hat ein super Müsli. Also decke ich mich damit reichlich, auch schon für Zuhause, ein. Meine Tochter möchte davon bestimmt auch was ab haben 🙂 . Tja, wenn man schon Produkte für Zuhause kauft, ist der erste Beweis eingetreten, dass sich die Reise langsam aber sicher dem Ende neigt 🙁 .
Ich habe also alles bekommen. Nur was fehlt? Richtig, die Butter habe ich wieder vergessen 😀 .

So, jetzt aber flott weiter, spät ist es schon geworden. Aber bis zum anvisierten Stellplatz sind es auch nur noch rund 10 Kilometer.
Aber was bitte ist das?
Ja, es gibt den angedachten Stellplatz an einem Yachthafen. Dieser liegt jedoch in einem abgesperrten Industriehafengebiet mit Werkstätten, Werften, Büros und Lagerhallen. Hier wurde lediglich an einer Ecke auf dem Asphalt ein Stück mit Gittern umzäunt und ein Stromkasten hingestellt. Das soll dann der Stellplatz sein. Die Duschen werden wahrscheinlich in irgendwelchen Werkstätten oder Büros zu finden sein. Eine erhoffte Hafenmeile ist natürlich bei Weitem nicht in Sicht. Hässlicher geht es nicht. Daher das Lenkrad auf Linksanschlag gedreht, gewendetz und bloß weg hier.

Inzwischen haben wir 20:40 Uhr und es wird bald dunkel. Naturgemäß findet man in der Nähe von Großstädten kaum Stellplätze selbst und im Dunkeln schon mal gar nicht. Also noch mal eben das Internet angeschmissen und nach geguckt. Tja, und so ist es. Selbst hier finde ich in nächster Nähe nichts. Das nächste annehmbare Plätzchen liegt rund 40 Minuten entfernt. Aber es hilft ja alles nichts. Dann mal los.

Während ich über die Berge geführt werde, setzt 20 Minuten später die Dämmerung ein. Aber es wird nicht langsam dunkler. Auf einmal ist es schlagartig dunkel. Und genauso plötzlich setzt Schlagregen ein. Was für ein hervorragendes Timing!
Die Straßen in Spanien sind im Grunde sehr gut. Jedoch setzen sie sehr gerne erhöhte Zebrastreifen als Verkehrsberuhigung ein. Diese sollte man wirklich sehr langsam überqueren. Bei Dunkelheit ist es schon nicht einfach diese immer auszumachen. Jetzt mit Wasser auf den Straßen wird es ungleich schwerer. Und tatsächlich übersehe ich einen von diesen Mistdingern. Glücklicherweise war das jedoch einer von den wenigen harmlosen, sanften Übergängen. Nochmal Schwein gehabt! Sonst hätte ich wohl meine kompletten Schränke neu sortieren dürfen 😀 .

Irgendwann erreiche ich dann endlich meinen Stellplatz. Er liegt auf einem Randstreifen einer Seitenstraße. Daneben sind Picknikbänke und Tische auf einer Wiese errichtet worden. Mehr kann ich nicht sagen, da ich im Dunkeln nichts weiter erkennen kann. Und bei dem Regen geht Mila auch nur kurz vor die Tür und ist schon wieder drin. Für diese Nacht wird es reichen und Lust weiter zu fahren, habe ich für heute mit Sicherheit nicht mehr. Der Rest wird sich morgen zeigen.

Macht es gut :-).

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