Tag 53: Unverhofft kommt oft

Gestern Abend ist mir noch aufgefallen, dass ich die Wellen des Meeres recht deutlich hören kann. Das Wasser kann also nicht weit weg sein.
Heute Morgen bestätigt sich meine Vermutung. Ich habe wieder einen Platz mit Meerblick erwischt 🙂 . Ich stehe zwar nicht direkt am Wasser. Aber im Grunde werde ich nur durch den Strand vom Meer getrennt. Für einen im Dunkeln angelaufenen Stellplatz gar nicht schlecht. Aber er reicht nicht aus, um hier einen weiteren Tag zu verbringen. Außerdem lässt auch das Wetter zu wünschen übrig. Eine relativ dichte Wolkendecke liegt über mir. Aber heute bin ich bisher vom Regen verschont geblieben. Also werde ich entgegen meiner Gewohntheit erstmal eine Runde mit Mila drehen. Tja, kaum aus dem Wohnmobil fängt der Regen aber auch schon an. Egal, das hört bestimmt gleich wieder auf. Nee, denkste. Es hat einfach keinen Sinn. Bevor ich gleich komplett durchgeweicht bin, kehre ich zum Wohnmobil zurück. Noch keine Minute verbringe ich im Wohnmobil, da hört es auf zu regnen. Also langsam nehme ich aber das nordspanische Wetter persönlich! 😀

Als erstes versuche ich nun mein Tablet als zusätzliches Navigationssystem zu reaktivieren. Dazu kopiere ich den gesamten Inhalt der jetzigen SD-Karte auf den Computer und kopieren diesen dann wieder auf die neue Speicherkarte. So erhoffe ich mir, dass wieder alle Programme auf dem Tablet funktionieren. Mit meiner Vermutung, dass die Speicherkarte nicht in Ordnung ist, liege ich anscheinend richtig. Auch das Notebook hat Probleme einige Daten der SD-Karte auszulesen. Die Leserate geht bei diesen Daten auf nahezu 0 zurück. Glücklicherweise wird der Kopiervorgang aber ohne Fehlermeldung abgeschlossen.
Die ganze Prozedur dauert ganz schön lange. Nahezu 16GB an Daten müssen hin und her transferiert werden. Zudem halt noch die langsame Transferrate bei den beschädigten Bereichen. Aber nach ungefähr anderthalb Stunden ist das Werk vollbracht. Jetzt bin ich mal gespannt, ob die Programme alle wieder starten.
Die TomTom-App startet leider weiterhin nicht. Da werden wohl Daten beschädigt worden sein. Aber meine Navi-Zweit-App startet anstandslos. Vorher musste ich, wenn ich sie überhaupt zum Laufen gebracht habe, das Tablet so 15 mal neu starten und die App selber 20 mal. Zudem ist sie mehrmals am Tag abgeschmiert. Zumindest bei diesem Programm habe ich nun die Hoffnung, dass sie meine Streckenauswahl während der Fahrt fehlerfrei unterstützt. Wir werden sehen.

Dieser Test lässt auch nicht lange auf sich warten. Ich will jetzt gleich weiter. Aber nur bis ich einen schönen Stellplatz entdecke. Morgen soll das Wetter noch mal relativ viel Sonne bringen. Danach wird mich wohl nur noch Regen in Spanien erwarten. So möchte ich den morgigen Tag ohne Fahren verbringen. Der Stellplatz, den ich heute anlaufen werde, sollte also dementsprechend schön sein. Zwei Plätze habe ich auf meiner Liste, die nicht allzu weit entfernt sind und einen guten Eindruck machen. Der dann folgende Platz wäre erst kurz vor Bilbao. Über der Stadt gelegen gibt es dort einen offiziellen Stellplatz. Leider ohne Duschen, aber es wäre halt auch noch eine Option. Jedoch habe ich heute eigentlich gar keine Lust so weit zu fahren. Also werde ich zunächst die beiden näher gelegenen Plätze anlaufen. Aber es ist immer gut einen Plan B zu haben 😉 .
Inzwischen müssen zwei zu schreibende Tagesberichte warten, bis ich mein heutiges Ziel erreicht habe.

35 Kilometer sind es bis zu meinem ersten Anlaufpunkt. Das ist ja eigentlich ein Klacks für meine Verhältnisse 😉 .
Und uneigentlich eben doch nicht. Etwa fünf Kilometer vor dem Ziel ist eine Brücke komplett gesperrt. Ich könnte diese Stelle nur über einen enormen Umweg erreichen. Das lohnt sich nicht. In dieser Zeit habe ich auch schon fast meinen zweiten angedachten Stellplatz erreicht. So zieht es mich dann also weiter.
Tja, nur leider gibt es den zweiten Platz auch nicht mehr. Das Sträßchen, das dorthin führt wurde kurzerhand als Fußgängerzone deklariert. Ja nee, is klar. Wenn ich schon mal vor habe nicht viel zu fahren 😀 . Daraus wird wohl heute nichts. Aber schön, dass ich einen Plan B habe 😉 . Dann geht es halt weiter bis Bilbao.

Mein Tablet funktioniert übrigens als Zweitnavi wieder zuverlässig. Da ich mir jedoch heute keinen Weg selber suchen möchte, verlasse ich mich auf die Turn-by-turn-Anweisungen des Handys. Daher ist das Tablet meist ausgeschaltet. Genau dies hätte ich heute lieber eingeschaltet lassen sollen (ich habe es sonst eigentlich immer mitlaufen). Ich wundere mich nämlich, dass der Verkehr hier dermaßen zunimmt. Der Stellplatz sollte eigentlich aus meiner Richtung noch ein Stückchen vor Bilbao liegen. Also auf Übersichtskarte umgestellt und ja, ich befinde mich bereits mitten in Bilbao. Und der Routingverlauf zeigt an, dass das Navi mich genau an das andere Ende der Stadt lotsen möchte.
Bilbao bei Berufsverkehr ist wirklich nicht sonderlich erbaulich. Es geht nur äußerst zäh vorwärt. Leider gibt es auch keine Stelle weit und breit, an der ich mal anhalten könnte um zu gucken, was hier los ist. So folge ich dem Navi einfach weiter. Die durch das Navi angelotste Stelle ergibt natürlich keinen Stellplatz und erst später finde ich einen Platz zum Halten.
Tja, anscheind habe ich einen Zahlendreher bei der Koordinateneingabe verursacht. Nach der erneuten Eingabe zeigt mir das Navi auch die richtige Position an. Das Schöne daran ist, dass ich natürlich nochmal durch Bilbao fahren darf um das erwählte Ziel zu erreichen. Aber es hilft alles nichts. Dann halt nochmal durch das Gewühl.

Am Stellplatz angekommen, werde ich aber ziemlich enttäuscht. Er liegt wirklich weit oben mit einer grandiosen Sicht auf Bilbao. Luftlinie wird es auch gar nicht sooo weit bis ins Zentrum sein. Aber dafür müsste man halt schon fliegen können. Zu Fuß kaum zu machen. Und sorry Bilbao, ich habe nun schon einiges von dir gesehen beim zweimaligen Durchqueren. Sonderlich einladend wirkst du auf mich nicht.
Ansonsten gibt es hier oben einfach nichts. Das ist sicherlich keine Stelle, an der ich zwei Tage verbringen möchte. So schaue ich also auf meine Karte und werde ab jetzt wieder selber meinen Stellplatz suchen. Ich werde wieder möglichst küstennah fahren und mein Glück versuchen. Nur allzu viel Zeit sollte ich mir nicht lassen. So langsam aber sicher wird es wieder spät.

Nach einer kleinen Runde mit Mila geht es weiter. Und ein Highlight steht mir ja noch bevor. Ich darf ein weiteres Mal durch Bilbao durch 😀 . Danach habe ich aber genug von der Stadt 😉 .

Erstmal wieder die nördliche Küste erreicht, dauert es auch gar nicht lange bis ich einen schönen Platz gefunden habe. Hier stehe ich auf einem Parkplatz etwas oberhalb des Meeres und unter mir liegt ein Strand. Anscheinend laufen auch hier wieder Wege durch die Felsen. Da werde ich morgen sicherlich eine Erkundungstour unternehmen.
20:10 Uhr habe ich diesen Platz erreicht. Dafür dass ich heute nicht viel fahren wollte, war ich mit fast acht Stunden Fahrzeit doch wieder ordentlich unterwegs 😀 .

So, für heute reicht es jetzt aber auch. Wir sehen und morgen 🙂 .

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