Tag 62: Zu Fuß in die Schweiz

Der neue Tag begrüßt mich, wie der letzte aufgehört hat – Regen. Ich glaube langsam, dass das Wetter mir etwas mitteilen möchte. Ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig in welche Richtung diese Mitteilung tendieren soll. Entweder bedeutet es soviel wie: „Junge, was machst Du hier? Sie zu, dass Du wieder nach Süden kommst!“, oder ist die Bedeutung eher: „Kerl, jetzt ist aber Schluss mit lustig. Städtetouren und andere komischen Sachen werde ich Dir schon austreiben. Guck, dass Du nach Hause kommst!“. Was meint Ihr?

Bevor ich mich aus dem Bett geschält und in die Klamotten geschmissen habe, hat der Wettergott wenigstens ein Einsehen mit Mila und stellt zumindest kurzzeitig den Regen ein. So kann ich mit Ihr einmal den See umrunden. Groß ist er nicht. Mit schnüffel hier und schnüffel da, sind wir etwa nach 40 Minuten wieder am Womo. Und das sogar trocken 🙂 .

Da ich hier absolut keinen Internetempfang habe, ist natürlich auch kein Wettercheck oder Routenplanung möglich. Also packe ich die Sachen und wir fahren weiter. Gerade mal von dem kleinen Nebensträßchen des Bergsees auf die Hauptstraße abgebogen, fällt mir ein Schild auf, dass eine Therme bei Bad Säckingen ankündigt. Normalerweise ist sowas nicht so mein Ding. Aber heute steht mir irgendwie der Sinn danach. Etwas Wärme tanken und im Wasser planschen. Gerade das letztere wäre auch echt mal wieder nötig. Also nur noch zweimal abgebogen, Mila als Wachhund mit Anweisungen im Womo abgestellt 😉 und zwei Stunden lang vom 34 Grad warmen Wasser umspülen lassen. Na ja, für heute war das ganz okay. Aber ich vermute fasst, dass das mindestens für die nächsten fünf Jahre reicht. Es gibt bei weitem interessantere Zeitvertreibe. Auf jeden Fall habe ich eine Grundreinigung hinter mir und bin wieder sauber 😀 .

Nicht lange hat mich die Straße wieder, da halte ich schon wieder. Frühstück ruft. Irgendwie ist das heute ein Intervalfahren 😀 . Neben dem Frühstück mache ich auch meinen Wettercheck. Ihhh, das sieht nicht gut aus. Bis mindestens Montag wird nicht nur die Sonne absolute Mangelware sein, sondern auch die Temperaturen gehen mächtig in den Keller. Tageshöchstwerte um die 10 Grad und Tiefsttemperaturen von nur 3 Grad scheinen möglich zu werden. Dass ich solche Temperaturen noch erleben muss auf meiner Tour, damit hatte ich nicht gerechnet. So bin ich dann auch bei meiner Streckenwahl recht unschlüssig. Heute werde ich einfach weiter in östliche Richtung fahren. Mal sehen wo ich heute enden werde.

Auch jetzt ist die Straße nicht lange mein Domizil. Mir fällt ein Schild Richtung historische Sltstadt bei Laufenburg auf. Direkt darunter ist ein Hinweis auf ein Wohnmobil-Stellplatz. Mein Blick Richtung Himmel verrät mir, dass ich heute vielleicht Glück haben könnte und von weiterem Regen verschont werden könnte. Also los. Dann wollen wir mal die Lage peilen.
Der Stellplatz liegt recht schön direkt am Rhein und bis zur Altstadt sollen es nur 600 Meter sein. Na, sehr schön. Außerdem spielt wirklich das Wetter mit. Wolken sind zwar vorhanden, aber der Blauanteil der Himmelsfarbe überwiegt. So ziehe ich mit Mila gegen 19:00 Uhr los. Die Altstadt gehörte einst zu Laufenburg. Inzwischen gehört sie zum Schweizer Hohheitsgebiet. Eine ehemals wichtige Brücke, die den Rhein in Laufenburg überspannt, existiert weiterhin. Nun ist sie aber als reine Fußgängerbrücke umfunktioniert. So statte ich auch der Schweiz noch auf meiner Tour einen Besuch ab.
Die Altstadt ist wirklich klein, aber sie hat ihre Bezeichnung mehr als verdient. Hier stehen nur altertümliche Gebäude und die Nebengassen sind so schmal, dass ich gerade so durch passe. Ein Weg führt mich hoch zu einem alten Turm und zu einer Kirche. Von hier oben hat man auch einen Blick auf die kleine Altstadt. Aber eigentlich sieht man nur Dächer. So eng stehen die Häuser zusammen. Nach geschätzten 40 Minuten bin ich aber wirklich an jedem Haus der Altstadt entlang gekommen. Auch wenn sie klein ist, so hat sich der kurze Besuch gelohnt. Es war schon ein beeindruckendes Bild. So beschreite ich die historische Brücke erneut und bin schon wieder auf deutschem Boden. Auf dieser Rheinseite liegt ein Lokal und so lasse ich mir noch zwei Bierchen mit einem wunderschönen Blick über den Rhein zur der historischen Altstadt schmecken. Danke (nicht immer so) lieber Wettergott, dass Du mir diese Eindrücke gestattet hast 🙂 .

Zurück am Wohnmobil erreicht mich die schlechte Nachricht, dass mein Besuch in der Nähe von München ausfällt. Schade, aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben. Es wird sich sicherlich noch mal eine Gelegenheit ergeben. Vielleicht klappt es ja im Juni zu deren Sommerfest.

Ansonsten gibt es für Mila und meine Wenigkeit nur noch die Abendverpflegung und dann neigt sicher der Tag auch dem Ende. Wir sehen uns morgen 🙂 .

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