Tag 65: Rothenburg – beeindruckend!

Auch dieser Morgen begrüßt mich wieder mit dem gewohnten Klopfen auf der Dachhaube – es regnet. Und die Pfützen auf dem Parkplatz lassen vermuten, dass es die ganze Nacht durchgeregnet hat. Heute werde ich jedoch hartnäckig sein. Rothenburg möchte ich mir angucken! Irgendwann muss der Regen ja mal aufhören. So hält mich aber das Bett erstmal gefangen. Kalt ist es. Die 7 Grad Außentemperaturen laden nicht wirklich dazu ein das warme Bett zu verlassen. Die Heizung kann ich ja nicht ohne Weiteres in Betrieb nehmen, da seit gestern Abend die angeschlossene Gasflasche leer ist. Jetzt in der Kälte aufstehen, anplöngeln und im Regen die Gasflasche wechseln, ist nicht der Start in den Tag, den ich mir wünsche 😉 .
Tja, aber was nützt es? Leider hört der Regen einfach nicht auf. So springe ich um 11:30 Uhr doch über meinen Schatten (ach nee, es gibt ja gar keinen. Dafür wäre ja Sonne nötig 😀 ) und wechsel die Gasflasche. Denn ohne Gas auch keinen Kaffee – ganz schlechte Konstellation 😉 . Mit der wärmenden Heizung und einem guten Kaffee sieht die Welt doch gleich viel besser aus. Aber das ist rein subjektiv. Es regnet weiterhin. So werde ich heute ausnahmsweise mein Frühstück zu einer Zeit genießen, bei der man es zumindest in etwa noch als dieses bezeichnen kann. Irgendwie muss ich ja die Zeit totschlagen 😉 .

Endlich, am frühen Nachmittag, hat das Wetter ein einsehen und stellt den Regen ein. So mache ich mich mit Mila auf den Weg in die Altstadt. Wow, das Warten hat sich gelohnt. Das nenne ich mal eine Altstadt. Man sieht nahezu ausschließlich altertümliche Gebäude und die imposanten Stadtmauern. Und das in einer beeindruckenden Ausdehnung. Leider lässt die fotogene Kraft der Altstadt aufgrund des Grau-in-Grau-Wetters sehr zu wünschen übrig. Daher ist die Anzahl der aufgenommenen Bilder auch sehr gering. Bei dem richtigen Wetter bräuchte ich wahrscheinlich eine größere Speicherkarte 😉 .
Für Pfingsten kündigt ein Plakat einen mehrtägigen Mittelaltermark in Rothenburg an. In dieser Umgebung muss das eine phantastische Atmosphäre ergeben. Vielleicht sollte man sich diesen Termin wirklich merken.

Um kurz vor 18:00 Uhr setzt wieder Regen ein. Für heute hatte ich geplant in einem der vielen Restaurants Essen zu gehen und den Abend in Rothenburg zu verbringen. Jetzt ist es mir aber noch zu früh um das Abendessen in Angriff zu nehmen. Also kehre ich zum Wohnmobil zurück. Tja, was mache ich denn nun mit der restlichen Zeit des Tages? Mir fällt nichts besseres ein als die Klamotten zu verstauen und noch ein paar Kilometer zu fahren. Unterwegs werde ich bestimmt ein Gasthof entdecken. Dann gehe ich halt dort essen.
Man sollte vielleicht meinen, dass ich inzwischen die Schnauze voll haben müsste vom Fahren. Aber mit Nichten! Ein Tag ohne Fahren ist ein verlorener Tag 😉 😀 .

Um ca. 20:00 Uhr entdecke ich einen Gasthof mit angeschlossener Metzgerei. Na, das hört sich doch vielversprechendend an. Um die Ecke liegt auch ein Parkplatz, auf dem ich die Nacht verbringen kann. Also dann nichts wie los zum fröhlichen Spachteln 🙂 .
Meine auserwählte Haxe ist leider aus (schade, aber ein gutes Zeichen) und so bestelle ich was ganz Neues – ein Jägerschnitzel 😀 . Nach nur ein paar Minuten steht das Essen bereits auf meinem Tisch (schlechtes Zeichen). Nun ja, das Fleisch war wirklich in Ordnung. Aber Leute, werde ich immer anspruchsvoller, zumindest kritischer, was das Essen angeht? Auch hier wieder besteht die Sauce aus Fertigpackung und auch die Champgnons sind nicht frisch – vermutlich TK. Ja okay, die Sauce wurde noch ein wenig mit Zwiebel und Gewürzen aufgewertet. Aber der typische Geschmack nach Fertigprodukt ist unverkennbar. Schon seit längerer Zeit habe ich den Eindruck, dass man in normalen Restaurants nicht mehr um des Geschmackes wegen Essen gehen kann. Allenfalls der Geselligkeit wegen oder weil man halt selber keine Lust hat zu kochen. Das mag vielleicht in gehobenen Gastronomien mit deren steifen Atmosphäre und den weißen Tischdecken anders sein. Aber dort fühle ich mich nicht wohl. Ich mag es locker, aber eben auch mit Geschmack. Eine ziemlich traurige Entwicklung! Wie seht ihr das?
Zum Abschluss habe ich noch einen Latte Macchiato und einen Ramazotti getrunken. Aber ansonsten ist es bei dem einen Bier zum Essen geblieben. Meine Enttäuschung hat echt überwiegt und so habe ich einfach keine Lust mehr hier länger zu bleiben 🙁 .

Kurz zum Wohnmobil zurück und dort hat Mila erstmal was zum Mumpfeln bekommen. Ja natürlich, Fertigprodukt 😀 . Jetzt folgt nur noch eine Runde durch die Weltmetropole Oberickelsheim und dann ist dieser Tag auch schon wieder vorüber.

Wir sehen uns morgen 🙂 .

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