Tag 66: Der wiedererweckte Glaube an die Gastronomie

Tja, was soll ich über den heutigen Morgen schreiben? Früh bin ich wach, da die kleine Freifläche, auf der ich stehe, gut umfahren ist. Die Internetverbindung hier ist schlecht, so werde ich die eigentliche Morgenprozedur erst später nachholen. Ansonsten sehe ich zu, dass ich hier recht zügig von der Stelle komme.
Nein stop, es gibt wohl etwas absolut Erwähnenswertes! Heute sind endlich mal wieder nur wenige Wolken am Himmel und die Sonne nutzt sogar ihre Chance sich immer weiter durchzusetzen. So muss das sein 🙂 .

Nach kurzer Zeit hole ich mir ein paar Brötchen und will mal sehen wohin mich mein Weg heute führen wird. Etwas nördlich von Frankfurt wäre streckentechnisch optimal. Auf meiner Karte werde ich mit Weilburg in der passenden Gegend fündig. Die Beschreibung der Stadt hört sich ganz gut an und so sind die Koordinaten eines möglichen Stellplatzes flux im Navi eingegeben. Etwas über 200 Kilometer sind es bis dort. Passt also 🙂 .

Ansonsten gibt es von der Fahrt nichts sonderliches zu berichten. Die Sonne begleitet mich einen Großteil des Weges und so erreiche ich gegen 18:30 Uhr Weilburg. Auch hier wieder mein übliches Spielchen. Zuerst steuere ich den offiziellen Stellplatz der Stadt an um die Lage zu sondieren. Fahre dann aber doch weiter ob ich nicht einen besseren Platz ergattern kann. Und wieder habe ich nach sehr kurzer Zeit Glück. Im Grunde fahre ich nur die Straße weiter. Diese endet später in einer kleinen Parkfläche direkt an der Lahn. Hier brauche ich nur eine Straße hoch und einmal um die Ecke biegen, schon bin ich in der Altstadt.
Merkwürdig ist das schon. Bietet eine Stadt offizielle Wohnmobil-Stellplätze an, dann findet man meistens besser gelegene und oft auch schönere Übernachtungsmöglichkeiten in Zentrumsnähe. Werden keine Stellplätze angeboten, dann hat man in vielen Fällen auch schlechte Karten bei der Suche nach einer geeigneten Stehmöglichkeit.

Wie auch immer, ich schnappe mir Mila und wir gehen ein kurzes Stück an der Lahn entlang. Dann erfolgt die Erkundung der Altstadt von Weilburg. Ja, auch eine wirklich schöne Stadt. Auch hier wieder eine Vielzahl von mittelalterlicher Bausubstanz. Natürlich kann es Weilburg nicht mit Rothenburg, vor allem wegen der wesentlich geringeren Ausdehnung, aufnehmen. Aber gerade der Bereich um den Schlossgarten ist wirklich gelungen. Und einen enormen Vorteil hat Weilburg während meines Besuches: Es herrscht Sonnenschein. Die Sonne geht zwar bereits unter, aber selbst das vermittelt einen ganz anderen Eindruck als es Waschküchenwetter überhaupt bieten kann.

Um 20:15 Uhr bin ich mit meiner Stadtbesichtigung bereits durch und kehre zum Wohnmobil zurück. Eigentlich hatte ich ja vor heute Resteverwertung als Abendessen zu kredenzen. Aber dirkekt vor dem Wohnmobil liegt eine einladende Pizzaria. Schon als ich mich auf diesem Parkplatz häuslich eingerichtet hatte, ist mir aufgefallen, dass einige Personen dieses Lokal betreten. Ansonsten ist Weilburg nahezu ausgestorben. Es scheint also eine vernünftige Küche zu haben. Da kann ich doch nicht anders – da muss ich doch auch rein ;-D .
Diese Entscheidung ist goldrichtig. Draußen bietet das Restaurant nett gestaltete Terrassenbereiche, die aber bei diesen tiefen Temperaturen nicht genutzt werden. Drinnen erwartet mich ein schönes, liebevolles Ambiente. Die Pizza gehört auf jeden Fall zu den besseren, die ich jemals gegessen habe und der Service ist spitze. Des öfteren wird sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt. Nicht aufdringlich, sondern im richtigen Maße aufmerksam. Zudem ist immer Zeit für ein paar Worte Smalltalk. Zum Abschluss bestelle ich wieder einen Latte Macchiato und einen Ramazotti. Das Ramazotti-Glas, das ich erhalte, ist fast voll. „Nun ja, ich wollte halt die Flasche leer machen.“, ist der Kommentar :-D. Das Restaurant ist inzwischen fast leer und so setzt sich die Service-Kraft, wie sich rausstellt die Tochter des Betreibers, zu mir am Tisch und so halten wir noch ein Pläuschken.

Hier hat es mir ausgesprochen gut gefallen. Also, wenn ihr mal in Weilburg sein solltet und Lust auf eine Pizza verspürt, dann kann ich euch die Pizzeria Michelangelo nur wärmstens empfehlen.
Ich hoffe, dass es noch sehr lange dauern wird, bis man beim Italiener eine Dr. Oethker-Pizza serviert bekommt. Denn nicht anderes ist dies im Vergleich zu dem Essen, das mir gestern geboten wurde 😉 .

Nach dem Restaurantbesuch hüpfen wir eben rüber zum Wohnmobil und jetzt bekommt auch Mila ihr Abendessen. Dann drehen wir noch eine kleine Runde. Das Internet ist hier auch ausgesprochen gut und so kann ich, zurück am Womo, die Berichte der letzten zwei Tage hochladen. Geschrieben sind sie bereits, aber es gab bisher keine passende Gelegenheit diese auch online zu setzen.

So, das war es für heute. Bis morgen 🙂 .

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